Mittelland

Jardin du Musée d’art et d’histoire

Jardin du Musée d’art et d’histoire
Fribourg/ FR

Skulpturen im Bijou

Mitten in der Altstadt, beim Museum für Kunst und Geschichte, lässt sich dieses Kleinod als eine grüne, schattige Oase finden. Das Format dieses Gartens hat sich häufig verändert, obwohl er immer zu jenem Stadtpalast gehörte, den der Freiburger Tuchhändler Hans Ratze hier im 16. Jahrhundert hinstellen liess. Erste bekannte Ansichten des Gartens stammen aus der Zeit um 1800, als der Gartenmeister Francois Maendly eine neue Anlage mit Obstbäumen und Schmuckbeeten entwarf. Aus dieser Zeit stammt auch einer der Eckpavillons auf der untersten Terrasse.

Offenbar wurde die Anlage dann längere Zeit vernachlässigt. Der heutige Park entstand 1959 nach den Plänen von Yoki Aebischer. Er liess eine zusätzliche Terrasse einfügen und verlieh dem Anwesen mit nun drei Ebenen und den geometrischen Buchs- und Rosenbeeten einen Hauch des französischen Gartenstils aus dem 18. Jahrhunderts. Damit lag Aebischer ganz im Trend jener Zeit, welche begeistert die Restaurierung klassischer Gärten an die Hand nahm und dabei eine Rückkehr zum französischen Stil anstrebte.

Skulpturen

Seit den 1980er Jahren wurden dann verschiedene Kunstwerke installiert, so dass sich der Park zum Skulpturengarten entwickelte. Heute präsentiert er sich als sehr kleiner, aber origineller und sehenswerter Park. Auf drei Etagen ist eine Art stiller Hinterhof entstanden, der etwas Verborgenes an sich hat. Ringsum von Mauern geschützt, wirkt er beinahe wie eine Klause.

Links unten führt ein Torbogen durch die Steinmauer in einen separaten schmalen Bereich, der ebenfalls Skulpturen beherbergt, etwa die „Ich liege, wo ich liegen möchte“ von Rico Weber. 1972 wurde sie hier etabliert und konnte seither berückendes Moos ansetzen, das an die berühmten japanischen Steingärten denken lässt und gut zum Park und diesem Liegenden passt.

Am auffälligsten freilich ist die Skulptur „La grande Lune“ von Niki de Saint Phalle. Vor dem Hintergrund einer stattlichen Linde kontrastiert das farbige Kunstwerk sehr schön mit den strengen Buchsbeeten und Eibenkugeln. Weiterhin finden sich Skulpturen von Oscar Wiggli und Emile Angéloz. Auch die Eisenplastik „Le Cardinal“ (1979) von Bernhard Luginbühl gebietet dem Passanten, sozusagen im Vorhof des Parks, einzuhalten und nachzusinnen. Insgesamt ist damit ein äusserst charmanter Ort entstanden, der jederzeit zu einem kurzen Rückzug mitten in der Stadt einlädt. Und es ist eine intensive Atmosphäre, die hier atmet.

Adresse

1700 Fribourg/ FR, Route de Morat 12
Frei zugänglich, Eintritt frei